Deguzucht
Degubabys 1 Tag alt (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Wer sich der Deguzucht widmen will, sollte sich vorher unbedingt über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein. Degus sind im Gegensatz zu vielen anderen Nagetierarten sehr schwer zu vermitteln. Weiter ist über die Vererbung von Krankheiten, besonders der Diabetes noch sehr wenig bekannt. Wenn man aber unbedingt einmal junge Degus aufwachsen sehen will, gibt es eine Lösung. Es gibt in Deutschland jede Menge sogenannter Notfalldegus. Dies sind Degus, die aus verschiedenen Gründen abgegeben worden sind und die nun ein neues Zuhause suchen. Solche Gründe können sein:
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Umzug und damit kein Platz mehr für Degus
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Mangelndes Verantwortungsbewusstsein, d.h. es wird einfach losgezüchtet, ohne vorher zu überlegen, was mit den Jungen später einmal wird
- Zu spätes Entfernen des Männchens nach einer Trächtigkeit des Weibchens und dadurch eine weitere ungewollte Schwangerschaft
Unter diesen Notfalldegus gibt es meist auch trächtige Weibchen. Solch ein Weibchen kann man zu sich nehmen und hat so die Gelegenheit, die Geburt und Aufzucht der jungen Degus zu beobachten. Allerdings kann es auch zu Komplikationen kommen. Trächtige Weibchen von Notfalldegus sind meist durch Inzucht trächtig geworden. Das kann zu Problemen führen. Außerdem weiß man vorher nicht, ob eventuell Krankheiten auf die Jungen weitervererbt werden. Allerdings sollte man auch hier vorher überlegen, was mit den Jungen später passieren soll. Wer Notfalltiere sucht, klicke bitte hier.
Weibliche Degus erreichen ihre Geschlechtsreife nach 8 Wochen, bei den Männchen dauert es 3 – 4 Wochen länger. Degus haben eine recht lange Tragezeit von 3 Monaten. Während der Tragezeit ist jeglicher Stress zu vermeiden. Jetzt ist abwechslungsreich zu füttern und auf den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu achten. Degus bringen zwischen 1 und 10 Junge zur Welt. Da das Weibchen schon kurz nach der Geburt schon wieder deckfähig ist, muss ein eventuell vorhandenes Männchen rechtzeitig entfernt werden, damit es nicht zu weiteren ungewollten Schwangerschaften kommt.
Die Jungen kommen fast vollständig entwickelt auf die Welt. Sie können kurz nach der Geburt schon sehen, können laufen und haben ein voll entwickeltes Fell. Nach 1 – 2 Stunden trauen sie sich schon aus dem Nest. Nach 1 – 2 Wochen sind die Kleinen schon recht wild und nur schwer zu fangen. Im Alter von 6 Wochen können die Jungen von der Mutter getrennt werden.
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Degufutter
Es gibt im Handel mittlerweile spezielles Degufutter, was aber nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann. Auch wenn Degufutter drauf steht, leider ist es nicht immer als Degufutter geeignet. Meist befinden sich zu viele Nüsse und andere Dickmacher in diesem Futter. Leider gibt es das richtige Degufutter nicht immer im Zooladen um die Ecke.
Degus finden in ihrer natürlichen Umgebung meist nur ein karges Nahrungsangebot in Form von Gräsern oder Rinden vor. Darauf ist der Verdauungstrakt der Degus eingestellt. Uns Menschen kommt diese Ernährung zwar einseitig vor, für Degus ist es aber lebenswichtig, dass sie richtig ernährt werden.
Grundfutter
Das Grundfutter für Degus ist Heu, welches immer ausreichend zur Verfügung stehen muss. Eine Futterraufe für das Heu ist nicht unbedingt notwendig. Degus nehmen das Heu sehr oft zum Nestbau. Beim Heukauf ist zu beachten, dass es frisch und würzig riecht und trocken ist. Auf keinen Fall darf das Heu schimmeln. Wer die Möglichkeit hat, sein Heu im Sommer selbst zu machen, sollte dies auch tun. Dabei sollte man beachten, dass man das Heu nicht auf Wiesen macht, die direkt an stark befahrenen Straßen liegen.
Frischfutter
Als Frischfutter kann man den Degus Gemüse, frische Gräser und Kräuter geben. Obst sollte man von der Nahrungsliste für Degus vollständig verbannen. Es enthält viel Fruchtzucker, welcher nur zu leicht zu Diabetes bei den Degus führen kann. Das kann dazu führen, dass sie am grauen Star erkranken, erblinden und sogar sterben können. Degus können auch bei richtiger Ernährung an Diabetes erkranken, was dann aber meist erblich bedingt ist. An Gemüse können z.B. Möhren, Chicoree und Paprika gegeben werden. Weiter fressen Degus Petersilie, Löwenzahn und verschiedene Gräser recht gern. Auch ungespritzter Salat kann bedenkenlos verfüttert werden. Für die Abnutzung der Zähne kann man den Degus belaubte oder unbelaubte Äste von Obstbäumen, Weiden oder Birken geben.
Trinkwasser
Degus trinken zwar nicht besonders viel, ihnen sollte aber auch trotz Fütterung mit Frischfutter immer frisches Wasser angeboten werden. Allerdings werden Plasteflaschen häufig von den Degus zerlegt. Entweder man bringt die Flaschen so an, dass die Degus nur an den Nippel kommen oder man verwendet Glasflaschen. Selbstverständlich können auch glasierte Blumentopfuntersetzer als Wassernapf verwendet werden. Ein offener Wassernapf muss aber erhöht aufgestellt werden, damit die Degus in nicht mit Einstreu beschmutzen. Trächtige und säugende Weibchen sowie Diabeteskranke brauchen unbedingt Wasser, da sie einen erhöhten Wasserbedarf haben.
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Haltung und Zucht des Degu
Der Degu (Octodon degus)wird als Heimtier immer beliebter. Der Degu ist etwas kleiner als Ratten. Die Hinterbeine des Degu sind bedeutend länger als die Vorderbeine. Diese erlauben dem Degu weite Sprünge zu machen. Degus haben am Ende des langen Schwanzes eine Haarquaste. Die Schwanzhaut reist leicht ab. Das ist von Vorteil, wenn der Degu von einen Raubtier angegriffen wird. Dann beißen sie sich blitzartig den Schwanz ab und können flüchten. Allerdings wächst der Schwanz im Gegensatz zu den Eidechsen nicht nach.
Heimat des Degu
Degu (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Die Heimat des Degu ist Chile. Dort lebt der Degu in kleinen Familien, die sich wiederum in große Kolonien von bis zu 200 Tieren zusammenfügen. Deshalb gilt der Grundsatz für die Pflege im Heim: Niemals Degus allein halten. Eine Einzelhaltung kann so weit gehen, dass der Degu aufhört zu fressen. Auch andere Heimtiere können einen Degupartner nicht ersetzen.
Degus können in gleichgeschlechtigen Gruppen gehalten werden. Es ist auch möglich, ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen zu halten. Hier sollte aber das Männchen kastriert werden, ansonsten hat man laufend Nachwuchs. Sind sie einmal eingewöhnt, suchen Degus trotz der Gruppenhaltung die Nähe des Menschen.
Der Degu erreicht eine Körperlänge von 15 cm. Ebenso lang kann nochmal der Schwanz des Degu werden. Degus buddeln sehr gern. Das muss man bei der Einrichtung des Degukäfigs beachten. Degus sind im Gegensatz zu vielen anderen Nagetieren tagaktiv und gewöhnen sich sehr schnell an die Gewohnheiten und den Tagesrythmus des Pflegers.
Degus werden 4-6 Jahre alt, in seltenen Fällen bis zu 10 Jahren alt. Deshalb sollte man sich vor der Anschaffung eines Degus überlegen, ob man für eine so lange Zeit für ein Tier sorgen kann. Ebenfalls bedenken muss man, dass der Degu auch während des Urlaubes versorgt werden muss.
Beim Kauf der Degus sollte man auf folgende Punkte achten:
- Der Degu sollte aufmerksam seine Umgebung beobachten und auf Bewegungen vor seinem Käfig reagieren.
- Das Fell des Degu sollte gleichmäßig dicht und glänzend sein.
- Die Afteröffnung muss sauber sein und es dürfen sich keine Verkrustungen daran befinden.
- Die Degus dürfen keine Verletzungen zeigen, sie dürfen weder hinken, noch sich anderweitig unnormal fortbewegen.
- Die Augen des Degu müssen klar sein, die Augen und Nase dürfen nicht verklebt sein.
- Wenn man seine Degus ausgewählt und gekauft hat, sollte man auf den schnellsten Weg nach Hause und die Degus in ihr neues Heim bringen. Degus vertragen zu große Hitze, wie sie im Sommer sehr schnell im Auto auftreten kann, überhaupt nicht.
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Das Degugehege
Das Degugehege muss mindestens zwei wichtige Forderungen erfüllen. Das Degugehege muss einerseits groß sein und andererseits abwechslungsreich eingerichtet sein. Degus laufen in ihrer Heimat mehrere Kilometer am Tag. Wenn Degus mal längere Zeit sitzen, dann nur, wenn sie schlafen. Aus diesem Grund muss das Degugehege für 2 – 3 Tiere mindestens eine Grundfläche von 50 x 100 cm und eine Mindesthöhe von 100 cm haben. Besonders bei den Degus gilt aber: Je größer umso besser. Das Degugehege muss abwechslungsreich eingerichtet werden. Degus sind den ganzen Tag am Laufen, Klettern und Erkunden. Ihre Vorliebe zum Klettern kann man durch Steine und Äste befriedigen. Aber bitte richtig befestigen, nicht, dass das Ganze beim ersten Draufhüpfen einstürzt. Steine haben noch eine andere Funktion, die Degus wetzen sich an ihnen ihre Krallen ab. Außerdem kann man die Einrichtung bei jedem Saubermachen des Käfigs etwas anders gestalten. So haben die Degus immer wieder was Neues zu erkunden. Allerdings wollen sich Degus auch mal zurückziehen. Deshalb sollte man ihnen auch diese Möglichkeit, zum Beispiel durch Häuschen bieten.
Bei der Wahl des Degugeheges gibt es einige Punkte zu beachten:
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Das Degugehege darf keine Bestandteile aus Plaste haben. Diese wären in wenigen Minuten bis Stunden nur noch Kleinholz. Außerdem könnten die Degus kleine Plasteteile verschlucken, was ihrer Gesundheit sicherlich nicht gerade förderlich sein dürfte. Selbst dünne Aluminiumplatten (3 mm) sind für den Extremnager Degu kein Problem.
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Wenn Holz als Baumaterial genutzt wird, dann müssen alle Stellen, die Angriffsfläche für die Nagezähne der Degus bieten könnten, mit Metallschienen bestückt werden. Ansonsten ist auch hier ruck zuck das Material durchgenagt und der Degu rennt in der Wohnung rum, wo sicher auch noch so manches zu zernagen ist.
- Die beste Lösung für ein Degugehege ist ein Terrarium, wo nur Glas und Metall als Baumaterialien verwendet wird. Dies bietet auch von der Beobachtbarkeit den besten Kompromiss. Das Terrarium sollte zur Erleichterung der Reinigung eine Bodenwanne, die sich rausziehen lässt, haben. Diese Bodenwanne sollte natürlich aus Metall bestehen. Allerdings wird man sich ein solches Terrarium selbst bauen müssen. Wenn man handwerklich nicht so geschickt ist, oder keine Bodenwanne möchte, geht natürlich auch ein normales Terrarium. Allerdings sollte man da beachten, dass das Terrarium zwei Belüftungsflächen, eine vorn unten und eine oben hinten hat. Besser wäre es aber, man entfernt die Deckscheibe und befestigt ein klappbares Gitter als Decke. Ein Terrarium hat gegenüber Käfigen noch einen Vorteil. Käfige haben meist eine kleine Tür, wogegen bei den gängigen Terrarien die ganze Vorderseite entweder als Schiebescheiben oder als Falltürscheiben gebaut ist. Bei beiden Lösungen lässt sich die gesamte Vorderseite entfernen, was sehr von Vorteil ist, wenn man mal einen Degu fangen muss.
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