Die Krankheiten der Zwergkaninchen

Leider werden auch Zwergkaninchen manchmal krank. Hier möchte ich einige Krankheiten aufzählen, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Durchfall

Wenn ein Zwergkaninchen Durchfall hat, dann hockt es oft teilnahmslos im Käfig und hat ein struppiges Fell. Der Kot ist schmierig oder breiig. Hat das Tier sehr starken Durchfall, dann ist das Fell rund um den Po beschmutzt. Außerdem magert das Tier ab. Dauert der Durchfall länger als 24 Stunden, dann sollte man mit dem Tier zum Tierarzt gehen. Wenn der Durchfall länger als 48 Stunden andauert, dann muss der Tierarzt eine Kotprobe untersuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln.

Durchfall kommt bei Zwergkaninchen relativ häufig vor. Die Ursachen können sehr verschieden sein. Da der Verdauungstrakt der Zwergkaninchen sehr empfindlich ist, kann schon eine Futterumstellung zu Durchfall führen. Wenn man ein Kaninchen kauft, sollte man fragen, was es bisher zu fressen bekommen hat. Auch wenn man das bisherige Futter als total ungeeignet hält, darf man nicht abrupt umstellen. Eine ganz allmähliche Umstellung von alten zum neuen Futter ist nötig. Wenn man die Tiere im Sommer auf eine Wiese setzt, dann muss man ganz langsam beginnen und jeden Tag den Auslauf etwas verlängern. Wenn man die Zwergkaninchen gleich mehrere Stunden auf die Wiese setzt, dann fressen sie sich mit dem frischen Gras voll und Verdauungspropleme sind vorprogrammiert.

Wenn das Zwergkaninchen ständig wiederkehrenden Durchfall hat, dann liegt das wahrscheinlich an einer komplett falschen Ernährung. Wer nur Snacks und Trockenfutter seinen Zwergkaninchen füttert, braucht sich nicht zu wundern, wenn das Tier Verdauungsprobleme hat. Eine langsame Umstellung der Ernährung mit Heu als Hauptnahrung ist dann dringend erforderlich. Wenn man Durchfall bemerkt, dann ist die Fütterung mit Grünfutter sofort einzustellen. Es wird nur noch Heu und getrocknete Kräuter zur Mineralstoffversorgung gefüttert. Wenn das Fell um den After beschmutzt ist, wird es vorsichtig mit Wasser gesäubert, aber keinesfalls das Zwergkaninchen baden. Trinkwasser ist jetzt sehr wichtig. Durch den Durchfall trocknet das Tier aus. Trinkt es nicht von allein, dann muss man mit einer Pipette nachhelfen.

Myxomatose

Eine sehr heimtückische Krankheit bei Zwergkaninchen ist die Myxomatose. Myxomatose ist deshalb so heimtückisch, weil es die verschiedensten Wege zur Ansteckung gibt. Zum einen wäre das der Mensch selber, der vielleicht Kontakt zu einem zahm wirkenden Kaninchen in freier Wildbahn hat. Zahme Kaninchen in freier Wildbahn gibt es nicht. Sie sind krank und nehmen ihre Umwelt nicht mehr richtig war. So wird auch der Fluchtinstinkt gehemmt. Fasst man so ein Kaninchen an, dann wird man durch Keime auf den Händen zum Überträger der Krankheit.

Eine weitere Übertragungsmöglichkeit ist durch Grünfutter. Wenn man Grünfutter auf Wiesen sammelt, auf denen kranke Wildkaninchen gegrast haben, dann ist die Gefahr einer Übertragung auf unsere Zwergkaninchen gegeben. Der Virus überträgt sich durch Ausscheidungen oder Kot. Frisches Grünzeug sollte deshalb vor dem Verfüttern gewaschen werden. Das vermindert eine Übertragung möglicher Viren.

Die Hauptübertragungsursache ist jedoch eine andere, vor der man kein Zwergkaninchen wirklich schützen kann. Dies sind Zecken, Stechmücken und Flöhe. Diese Blutsauger sind vor allem im Frühjahr, Sommer und Frühherbst unterwegs und man kann sich nie sicher sein, ob sie nicht vielleicht vorher ein krankes Wildkaninchen heimgesucht haben. Selbst ein Zwergkaninchen, das nur in der Wohnung lebt, ist vor ihnen sicher.

Wie kann ich jetzt meine Zwergkaninchen vor der Myxomatose schützen? Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Man kann die Zwergkaninchen vom Tierarzt impfen lassen. Jedoch können auch geimpfte Tiere an Myxomatose erkranken. Oft ist der Krankheitsverlauf bei geimpften Tieren aber nicht ganz so schlimm wie bei nicht geimpften Tieren. Ein gewisser Teil geimpfter Tiere stirbt jedoch trotz Impfung. Die Behandlung geimpfter Tiere kann sich sehr lange hinziehen. Meist äußert sich die Krankheit bei ihnen durch chronischen Schnupfen und länger anhaltenden Durchfall. Durch Behandlung mit Antibiotika und viel Geduld schaffen viele Zwergkaninchen die Krankheit zu überstehen, aber eben nicht alle.

 

Bei einem ungeimpften Zwergkaninchen ist der Krankheitsverlauf dagegen äußerst heftig. 3- 5 Tage nach der Ansteckung schwellen die gesamten Schleimhäute an. Der Körper wirkt aufgedunsen und die Schwellungen vereitern. Meist ersticken die Tiere nach 10 - 14 Tagen an den Schwellungen der Atemwege. Bei diesem Krankheitsverlauf gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten.

Wenn bei einem Tier Myxomatose auftritt, dann muss man es sofort von den anderen Zwergkaninchen trennen. Falls nicht schon geschehen, sollten die anderen Zwergkaninchen sofort geimpft werden, wenn es nicht schon zu spät ist. Die Einrichtungsgegenstände müssen mit sehr heißem Wasser (über 60 °C) geschrubbt werden. Dann trocknen lassen und desinfizieren. Danach noch einmal mit heißem Wasser schrubben. Zum Schluss dass Ganze mehrere Tage stehen lassen, bevor man die Gegenstände wieder in den Käfig stellen kann. Was auf Grund seiner Materialbeschaffenheit kein heißes Wasser verträgt muss ausgetauscht werden.

Myxomatose ist nicht meldepflichtig. Menschen können durch Myxomatose nicht angesteckt werden, können aber als Überträger wirken.