Das Chinchilla
Das Chinchilla (Chinchilla Chinchilla lanigera) wird schon seit vielen Jahren in der Gefangenschaft gehalten. Allerdings ist das Chinchilla wegen seines dichten und weichen Felles mehr in Zuchtfarmen anzutreffen, die es nur auf das
Weißer Chinchilla (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Fell des Chinchilla abgesehen haben. Ursprünglich stammt das Chinchilla aus den Bergregionen der Anden von Chile über Peru und Bolivien bis Argentinien. Erst in den letzten Jahren setzt das Chinchilla sich auch als Haustier langsam durch. Dabei ist das Chinchilla sehr gut als Haustier geeignet. Aber auch beim Chinchilla sollte man sich einige Punkte vorher überlegen, bevor man ihn sich ins Haus holt und das Chinchilla sich wohl fühlt und gesund bleibt:
Das Chinchilla wird zwar schon viele Jahre in Gefangenschaft gehalten, bleibt aber im Grunde ein Wildtier. Ähnlich einer Katze wird ein Chinchilla zwar zahm und zutraulich, hat aber einen ausgeprägten eigenen Willen, der von seinem Halter respektiert werden muss.
Ein Chinchilla ist nicht lernfähig wie ein Hund. Man kann dem Chinchilla nicht beibringen, was er in der Wohnung darf und was nicht. Deshalb sollte ein Chinchilla während des täglichen freien Auslaufes in der Wohnung unter Aufsicht bleiben, da sonst Schäden an der Einrichtung nicht zu vermeiden sind.
Das Chinchilla ist dämmerungs- und nachtaktiv. Deshalb sollte das Chinchilla am Tag nicht durch Lärm aller Art gestört werden. Das Chinchilla muss tagsüber ungestört schlafen können. Deshalb muss man sich vor der Anschaffung gut überlegen, wo man den Käfig des Chinchilla hinstellt. Das Chinchilla kann durch Stress, der durch Lärm und Unruhe verursacht wird, überlastet werden und einen plötzlichen Herztod sterben.
Anders herum macht das Chinchilla wieder in seiner aktiven Phase nachts Geräusche, die durch Nagen, Knabber, Graben und Rascheln entstehen. Entweder man hat einen guten Schlaf, dass einem die Geräusche nichts ausmachen, oder man muss den Käfig nachts in den Flur stellen.
Chinchilla Silberschecken (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Das Chinchilla ist von Natur aus zwar ein Gruppentier, jedoch gibt es auch hier Ausnahmen, wo man zur Einzelhaltung gezwungen wird. Dies gilt besonders für Tiere, die durch ein abnormales Verhalten auffallen. Darunter zählen zum Beispiel eine erhöhte Aggressivität gegenüber den Artgenossen oder wenn Tiere beginnen sich oder andere am Fell rumzufressen. Aber auch für erkrankte Tiere kann es nötig sein, sie eine zeitlang einzeln zu halten.
Ansonsten sollten Chinchillas entweder mindestens zu zweien oder in kleinen Trupps gehalten werden. Wenn man zwei Chinchilla halten will, dann funktioniert das am besten mit zwei weiblichen Chinchilla, die zusammen aufgezogen wurden. Aber auch Mutter und Tochter vertragen sich gut. Selbstverständlich muss für zwei Tiere der Käfig entsprechend groß sein. Ist der Käfig für die Chinchilla zu klein, dann gehen sie sich bald auf die Nerven und es kann zu Verhaltensstörungen kommen (Fellbeißen).
Zwei männliche Tiere vertragen sich hingegen oftmals nicht ganz so gut. Am besten klappt es auch hier, wenn man 2 Männchen aus demselben Wurf zusammen hält, oder 2 noch recht junge Männchen aus verschiedenen Würfen zusammen bringt. Diese dürfen aber keinen Kontakt zu geschlechtsreifen Weibchen haben, da es dann unweigerlich zu Rangeleien kommt.
Eine Pärchenhaltung ist beim Chinchilla auch möglich. Nur sollte man sich vorher über die notwendigen Konsequenzen im Klaren sein. Ein Pärchen bekommt nun mal irgendwann Junge. Dann steht man vor der Frage, wohin mit dem Nachwuchs. Der Zoohandel nimmt sie nicht immer an und Freunde und Bekannte sind auch irgendwann versorgt.
Das gleiche gilt, wenn man sich zur Gruppenhaltung entschließt. Hier kann man ein Männchen mit mehreren Weibchen problemlos zusammen halten, ein entsprechend großer Käfig natürlich vorausgesetzt. Bei mehreren Männchen kommt es meist zu gröberen Rangeleien, die zu Verletzungen, im schlimmsten Fall zum Tod eines Tieres führen können. Als letzte Möglichkeit vor ungewollten Nachwuchs kann man das Männchen von einem Kleintierarzt kastrieren lassen.
Chinchilla hellbeige (zum Vergrößern aufs Bild klicken) |
Das Chinchilla wirkt durch sein kuschliges und weiches Fell zwar wie ein Kuscheltier, ist aber für kleine Kinder überhaupt nicht geeignet. Da sollte man doch lieber zum Meerschweinchen greifen. Für größere Kinder, die Freude an der Beobachtung und der Beschäftigung mit dem Chinchilla haben sind Chinchillas jedoch gut geeignet, um den Umgang und die Verantwortung für ein Tier zu erlernen.
Man sollte jedoch immer daran denken, dass Kinder schnell mal die Lust an etwas verlieren und das Chinchilla kann bis zu 15 Jahre, in seltenen Fällen bis 20 Jahre alt werden. Dann muss man selbst bereit sein, die Pflege des Chinchilla zu übernehmen.
Woher bekommt man Chinchillas?
Die erste Anlaufstelle sind in der Regel Zoohandlungen. Aber, es gibt mittlerweile so viele Notfalltiere und Tiere in Tierheimen, die auf ein schönes Zuhause warten, daß man sich doch erst einmal hier erkundigen sollte. Außerdem sind sie dort meist billiger als in der Zoohandlung und oft schon zahm.Wer Interesse hat, diesen Tieren ein schönes Zuhause zu bieten, sollte bitte hier weiterlesen.